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WANDA PRATSCHKE

zum 85.

Mit einer Auslese jüngster und älterer Werke gratulieren wir Wanda Pratschke, die am 25. Februar ihren 85. Geburtstag mit ungebrochener Schaffenskraft feiern konnte. Die Künstlerin ist wie kaum eine andere Bildhauerin präsent im öffentlichen Raum in und um Frankfurt und geschätzt von vielen Sammlerinnen und Sammlern.

Unbesiegte 2010 Bronze 25x65x25cm Auflage 8+2

Queen 2020 Bronze/Ölfarbe 25x16x16cm Auflage 10+2

 

WANDA PRATSCHKE

Zu den jüngeren Arbeiten gehört die Queen Hommage an Lucian Freud (2023,  Bronze, 120 x 75 x 75 cm), die im Titel nicht die dargestellte britische Königin Elisabeth II aufruft, denn jeder sähe, „dass es die Queen ist, das muss man nicht noch darunterschreiben“, wie Pratsche kürzlich in einem Interview mit dem Journal Frankfurt deutlich machte. Ihr Bezug ist das Porträt, das der Maler Lucian Freud 2001 von der damals 75-jährigen Königin machte. Pratschke transferierte den expressiven Farbauftrag des Gemäldes in die Gipsform, die sie ihrer bildhauerischen Praxis entsprechend durch fortgesetzten Auftrag und erneutes Abschlagen in einem langen Prozess zur endgültigen Form brachte. Das Beil ist sozusagen der Pinsel, mit dem Wanda Pratschke sich dem Porträt annäherte. Nach dem Bronzeguss wurde der Kopf in königlich-kobaltblau leuchtender Farbe gefasst.

 

the making of…

Anja 1977/2023 Bronze 155x30x30cm Auflage 4+1

 

 

ANJA

Erst in der Zeit der Pandemie hat die Künstlerin das bereits 1977 entstandene Werk Anja gegossen. Pratschke schuf es, als sie im ersten Semester an der Städelschule bei Willi Schmidt studierte. Im klassischen Kontrapost stehend, strahlt das Werk eine in sich ruhende Präsenz aus. Mit 155 cm Höhe ist sie die ideale Kleinplastik für eine nahe Betrachtung.

 

DIE UNBESIEGBARE

Für den Außenraum bietet sich Die Unbesiegbare (2021/2022, Bronze, 185 x 105 x 70 cm) an, nicht in der Größe, wie sie seit 2022 im öffentlichen Raum auf dem Adorno-Platz an der Frankfurter Goethe-Universität betrachtet werden kann, sondern in einem mittleren Format von 65 x 35 x 25 cm. Die weibliche Gestalt verkörpert die für ihre Erschafferin so typische Mischung aus Gelassenheit, Stolz und Siegeswillen.

Zeichnung Grafit 20x30cm

STÄDELSCHULE

Nach einer Tätigkeit als Bühnenbildnerin erhielt Wanda Pratschke (*1939 in Berlin) ihre Ausbildung an der Städelschule bei Johann Georg Geyger (Malerei) und Bildhauerei bei Willi Schmidt. Sie nahm an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg bei Prof. Markus Lüpertz und Wolf Vostell teil.

Relief III 2022 Bronze 20x28x7 Auflage 10+2

Traum II 2019 Bronze 83x83x65cm Auflage 6

Abb.: Museum Hofheim, Katalog 2019

ÖFFENTLICHER RAUM

Zahlreiche Werke stehen im öffentlichen Raum der Rhein-Main-Region: in den Wallanlagen in Frankfurt am Main die Arbeit „Große stehende Betty (1984), am Frankfurter Flughafen die „Schöne“ und „Vier Frauen“, in Hofheim die „Große Liegende“, außerdem die Köpfe „Sophie Scholl“, Sophie-Scholl-Schule, Flörsheim, und „Traum“, Reichow-Weg, Schwalbach am Taunus, sowie „Vier Frauen“ (Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden), „Große Liegende“ (Dienstvilla des Hessischen Ministerpräsidenten, Wiesbaden) und zuletzt „Die Unbesiegbare“, die 2022 auf dem Adorno-Platz an der Frankfurter Goethe-Universität Aufstellung gefunden hat.