HÉLÈNE DE BEAUVOIR

Venice imaginée, 1960, Öl auf Leinwand, 116 x 81 cm
Klagelied über den Tod eines Waldes, 1975, Öl auf Leinwand, 96 x 130 cm
Jusqu' à la fin du monde, 1969/71, Öl auf Leinwand, 100 x 73 cm, signiert
Vogel über See, 50 x 33 cm, Kupferstich, 4/5
Dreiecke, 38 x 57 cm, Kupferstich, 2/30
Vögel über See, 33 x 50 cm, Kupferstich, 4/5
Aqua (Italien, Trebiano), 1956, Aquarell, 34 x 48 cm
Berge mit Gipfelkreuzen, 38 x 56 cm, Kupferstich, 5/5

Bereits 1961 stellte Hanna Bekker vom Rath die französische Malerin Hélène de Beauvoir (1910-2001) aus – und damit als erste Galerie in Deutschland. Gemälde der Künstlerin befinden sich heute im Musée de la Moderne, Paris, und Museen in Pittsburgh, Regensburg, Strasbourg und Lausanne.

Hélène de Beauvoir begann Ende der 20er Jahre ihre künstlerische Ausbildung an den Pariser Kunstakademien Colarossi, Grande Chaumière, Académie Scandinave und der École d’Art et Publicité. Damals gehörte sie dem Kreis um ihre Schwester Simone und Jean-Paul Sartre an. Die zwei Jahre ältere Schwester, in fester Anstellung als Lehrerin, bezahlte ihr das Atelier. Als Gegenleistung tippte Hélène die Manuskripte Simones und die Jean-Paul Sartres. Oft zitiert wird die Begegnung mit Picasso, der beim Besuch ihrer ersten Einzelausstellung 1936 in der Pariser Galerie Bonjean die „Eigenständigkeit“ ihrer Malerei lobte. Frühe Reisen führten sie nach Spanien und zu den großen Kunstsammlungen Italiens. 1942 heiratete Hélène den Kulturattaché Lionel de Roulet, einen ehemaligen Schüler Sartres, den sie 1933 kennengelernt hatte. Mit ihm führte sie fortan ein „bürgerliches“ Leben, was ihr kritische Worte der Schwester einbrachte. Es folgten Umzüge nach Wien, Belgrad, Casablanca, Mailand und über Paris schließlich 1963 nach Goxwiller im Elsass, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Sie stellte in den siebziger Jahren weltweit aus, u.a. in Tokio, Boston und New York. In Philadelphia hielt sie 1983 einen Vortrag über „Die Rolle der Frau in der Gesellschaft am Beispiel der Malerin“. Sie ist bis 1983 Präsidentin des 1978 gegründeten Centre Flora Tristan für misshandelte Frauen und Jugendliche.

Hélène de Beauvoir, die von sich sagte, dass sie lange vor ihrer Schwester Feministin gewesen sei, engagierte sich für Frauenrechte, gegen soziale Benachteiligung und für Umweltthemen. Darin fand sie auch Motive für ihr malerisches Werk. Weiterhin entstanden Landschaften, die zumeist von Gegenständen oder Personen belebt sind, aber auch graphische Folgen wie 1928 eine Serie von Holzschnitten zu Oscar Wildes „The Selfish Giant“. In ihrem Werk setzte sich die Künstlerin mit den Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts auseinander, mit dem Kubismus und der Abstraktion, mit dem von Robert Delaunay begründeten Orphismus, dessen kreisende Formen sich bei Beauvoir in kristalline Facettierungen des Bildinventars auflösen. Das Zusammenspiel von verschiedenen Malstilen in den Bildern der späten sechziger und siebziger Jahre wirkt heute überraschend aktuell.

 

Ausstellungen (Auswahl)

1935
Galerie de Paris, Paris
1936
Galerie Bonjean, Paris
1942
Nationalmuseum, Porto
1943
Haus der Propaganda National, Lissabon
1945
Galerie Jeanne Castel, Paris
1948
Galerie Brateau, Paris
1951
Galerie 55: H. de Beauvoir au Maroc, Paris
1952
Librairie-Galerie Le Fanal, Paris
1953
Galerie Bergamini, Mailand
Galerie Bussola: Les Mondines, Turin
1955
„Les Mondines“, Galerie Greuze und Galerie Millione, Paris
Galleria del Miliene, Mailand
1956
Galerie Greuze, Paris
1957
Galerie Synthèse, Paris
Galerie Millione, Mailand
Galerie Numero; Florenz
Galleria del Cavallino; Venedig
Kunstkabinett Wirnitzer, Berlin
Institute Français, Mainz
1960
Galerie Synthèse, Paris
Musée d’Art Moderne, Paris
1961
Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main
1963
Variations sur Venice, Galerie Synthese, Paris
1967
Images, Galerie Nouvelles, Den Haag
Galerie Kieffer, Paris
Musée d’Art Moderne, Paris
Galerie Tandwerlin, Straßburg
1968
Galerie Einaudi, Mailand
Galerie Die Insel, Hamburg
Nanteshi Gallery, Tokio
1969
Le joli mois de mai, Wintergarten der Moulin Rouge, Paris
Studio Hermes, Rom
1970
Nanteshi Gallery, Tokio
1971
Salon 71 der Ward Nasse Gallery, Boston
Galerie Die Treppe, Lahr
New Side Art Galerie, Amsterdam
1972
Salon der Ward Nasse Gallery, New York
Galerie Die Treppe, Lahr
Galerie Magdalena Sothmann, Amsterdam
Galerie „Delle Imagine Nuove“, Mailand
1973
Salon der Ward Nasse Gallery; New York
Galerie Hèrmes, Rom
Galerie Magdalena Sothmann, Amsterdam
1974
Ward Nasse Gallery, New York
Galerie Montjoie, Brüssel
1975
Retrospective, Palais de la Culture, Brest
1976
Musée d’Art Moderne, Lausanne
Ward Nasse Lincoln, New York
1977
Paris, Galerie des Futurs, Paris
Ward Nasse Gallery, New York
1978
Galerie des Futurs, Paris
1979
Ward Nasse Gallery, New York
1980
Ward Nasse Gallery, New York
1981
Instituto Italiano: Méditations sur Venise, Straßburg
1982
Galerie La Passerelle, Paris
1983
Galerie Hammer, Weiden
Galerie Callart, Genf
1984
Galerie Calart, Genf
Galerie Falsted, Kopenhagen
Galeria d’Arte, Arcola
1985
Centre Audiovisuel, Paris
1986
Ministerium der Frauenrechte, Paris
Musée d’Art Moderne, Lausanne
Universität San Francisco, San Francisco
Galerie Pospieszczyik und Galerie Hammer, Regensburg
1987
Galerie Toninelli, Madrid
1988
Ward Nasse Gallery, New York
1989
Galería de Arte Orfila, Madrid
1990
Galerie Hammer, Regensburg
1991
Institut Français, Paris
Institut Français, Brüssel
1993
Pre Saint Gilles, Brüssel
Galerie Hammer, Regensburg
Rathaus Saint-Gilles, Brüssel
1994
Französisches Kulturinstitut, München
Galerie Hammer, Regensburg
Galerie La fourmi ailée, Paris
1995
Galerie MAECENAS, Pilsen
1996
Centre Culturel Calouse Gulbenkian, Paris
2001
Galerie Chantal Kenzey, Paris
2002
Museum Lapidar Infante D. Henrique, Faro
2004
Galerie Hammer, Regensburg
2005
Universität, Galeria de Exposições da Livraria, Aveiro
Galerie Hammer, Regensburg
Hotel del Ville, Goxwiller
2006
Universität, Galeria de Exposições da Livraria, Aveiro
2007
Städtische Galerie, Erlangen
2008
Fasanengalerie, Berlin
Galerie Il Quadro, Aachen
Galerie Saby Lazi, Stuttgart
Hôtel du Departement, Straßburg
2009
Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main
2010
Galerie Hammer, Regensburg
2011
Heilig-Geist-Haus, Nürnberg
2012
Universität, Aveiro
Humanistische Bibliothek, Selestat
Rathaus, Goxwiller
2013
Galerie Hammer, Regensburg
2014
INSTITUT FRANÇAIS, München
2018
Kunst Würth, Erstein